Nachdem ich vergangenen Mittwoch freudestrahlend das Ende der gerüstbaubedingten Wartephase eingeläutet hatte, währte die Freude jedoch nur kurz. Hatten wir gehofft, dass das Gerüst am Folgetag aufgebaut ist, so wurden wir leider enttäuscht. Bis vorgestern, eine ganze Woche später, hatte sich nämlich nichts, aber auch rein gar nichts getan. Am Mittwoch hatte ich dann etwas Hoffnung geschöpft, denn mein morgendlicher Baustellenbesuch zeigte sich so:


Ja, irgendwie war da ein Teil des Gerüsts aufgetaucht und so harrte ich mit Vorfreude des Nachmittags in der Hoffnung ein vollständig aufgebautes Endwerk begutachten zu können. War dann aber mal wieder der berühmte Satz mit x.. Mit großer Mühe versucht man nicht frustriert zu sein, aber es hilft alles nichts, die Enttäuschung sitzt doch tief. Bedeutet es doch weitere Verzögerungen unbekannter Dauer. Und ja, natürlich wissen wir, dass die Baubranche trotz Corona boomt und auch, dass die derzeitige Rohstoffknappheit weitere Wartezeiten wahrscheinlich macht. Aber es sind mittlerweile drei lange Wochen vergangen, seit die Obergeschossdecke gegossen wurde. Und wenn mir dann der Bauleiter erzählt, dass kommende Woche das Obergeschoss wieder ausgeschalt wird, sprich die Stützbalken entfernt werden, und dass wir nach Dachfertigstellung wieder Leerlauf haben werden, bis die Fenster da sind.. *seufz*
Donnerstag war dann Fronleichnam – ein weiterer Tag an dem effektiv nix passiert, weil Feiertag – und so gern ich die zusätzlichen freien Tage sonst auch mag, im Moment passen sie einfach nicht in meinen Plan. Und so fahre ich also am heutigen Freitag Vormittag ohne jegliche Hoffnung auf Fortschritt zur Baustelle, nur um dann genau hinter zwei Transportern der Gerüstbaufirma ins Neubaugebiet einzubiegen. Und wären die nicht zu unserer Baustelle unterwegs gewesen (sie haben noch mindestens 15 weitere Baustellen dort), ich glaube, ich hätte sie verfolgt und denen die Gerüstteile von der Ladefläche gemopst. Das war aber glücklicherweise nicht nötig 🙂
Bis zum Nachmittag war ich denn dann auch etwas hibbelig. Zwischenzeitlich sehe ich mich in meinem Kopfkino schon in Antreiberpose mit Peitsche meine Arbeitssklaven motivieren, um die verlorene Zeit aufzuholen. Nach einer gewissen Anstandswartezeit bin ich gegen 16 Uhr zur Baustelle gedüst, um zu sehen, was sich getan hat. Und wehe, da hat sich nichts getan *Peitschenknall*!!! Ich war noch nicht richtig aus dem Auto raus und auch noch nicht in unserer Straße, da grüßte mich der Polier der Gerüstbauer schon freudestrahlend. Ich hatte zwar beim ersten Aufeinandertreffen einen netten, wenn auch belanglosen Plausch gehalten, bin ich natürlich aber trotzdem nicht böse, wenn man sich über mein Kommen erfreut zeigt. Das fällt unter die Rubrik. „Man muss mich einfach mögen. Das ist hier so Pflicht!“ Erfreut war ich dann auch, als ich gesehen habe, dass die drei Jungs schon richtig Gas gegeben hatten.


Das Wetter, was letzte Woche nämlich noch total grottig war, hatte sich mittlerweile auf Sommer gedreht und so haben wir in den letzten Tagen Temperaturen um die 25 Grad, viel Schwüle und anstehende Gewitter. Und da den ganzen Tag auf dem Bau von sechs Uhr morgens an zu ackern ist sicherlich auch nicht jedermanns Sache und mit Sicherheit kein Zuckerlecken. Das Gerüst ist zwar noch nicht ganz komplett bis auf Giebelhöhe fertig, aber zumindest ist es soweit startklar, dass die Rumänen jetzt die Giebelwände hochziehen können. Ob das dann jetzt morgen losgeht? Wir werden es erleben 🙂
Vielleicht ist ja schon bald Richtfest angesagt. Ich hab zwar noch keinen Plan, wie das unter den derzeitigen Coronaauflagen aussehen kann. Aber irgendwie wird auf jeden Fall gefeiert!!!
Update Samstag: Irgendwie habe ich wohl ein Händchen fürs Timing. Heute morgen war ich auf der Baustelle um zu schauen, ob da gearbeitet wird. Noch während ich meine Runde gemacht hab, kamen die Gerüstbauer für den finalen Abschluss des Gerüsts. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Bauleiter weiß ich nun, dass am Montag die Giebelwände dran sind. Ein letzter Abstecher heute Nachmittag zeigte dann, die Rumänen waren kurz da, um die Mauerstreben für die Giebelwände zu setzen:

Jetzt freue ich mich schon wieder auf Montag 🙂