Mit Telefonat vom letzten Freitag (12.03.) bekamen wir die Info von Herrn Beckers, dass es am Montag (15.03.) nun defintiv los geht. Also steht meine Wenigkeit Montag Vormittag halb 10 im Baugebiet und was ist? Richtig, nix! Kein Vermesser, kein Bagger, kein wie auch immer. Bewahrheitet sich also doch mal wieder, dass wir erneut nur hingehalten werden. Aus Frust habe ich dann den Vermesser angerufen, um wenigstens einmal mit jemandem zu sprechen, der vielleicht wahrheitsgemäße Aussagen trifft. Dieser wusste auch erstmal so gar nix mit unserem Namen und der Baustelle anzufangen. Als ich ihm dann aber Straße und Ort genannt habe, hat er mir dann mitgeteilt, dass wir für Dienstag (16.03.) im Laufe des Vormittags in seinem Kalender notiert sind für die Hauseinmessung. Da ist mir dann tatsächlich wenigstens ein kleiner Stein vom Herzen gefallen. Noch mehr Enttäuschung hätte ich wahrscheinlich auch nicht vertragen. Ich also Dienstag Vormittag halb elf wieder ins Baugebiet in der Hoffnung, den Vermesser bei der Arbeit zu erwischen. Und was ist? Richtig, nix!!!
Bevor die Enttäuschung voll durchschlägt, muss man natürlich fairerweise fragen, was „im Laufe des Vormittags“ genau bedeutet. Ist es mein: ICH WILL ENDLICH LOSLEGEN -„im Laufe des Vormittags“ oder eher sein: „ich habe vorher noch eine andere Baustelle – im Laufe des Vormittags“? Also bin ich geknickt wieder weggefahren mit dem Vorsatz, drei Stunden später nochmals vorbei zu schauen. Und wenn dann immer noch nix passiert ist, das Projekt Hausbau ad acta zu legen und nie mehr drüber zu reden. Bin dann also später ein weiteres Mal ins Baugebiet gefahren. Von der Ferne sah es nicht danach aus, als ob sich irgendetwas getan hätte. Doch halt, beim Näherkommen konnte ich doch tatsächlich neue Einmessungspfeiler verorten. Da ich mit einer weiteren Enttäuschung gerechnet hatte, konnte ich mich im ersten Moment nicht mal richtig darüber freuen, dass nun doch endlich etwas passiert war. Beweisfotos habe ich natürlich trotzdem gemacht :=)
Der Sturm letzte Woche hat das Werbeschild der Firma Beckers umgepustet und nachdem der Bau ja eh nie beginnt, war das auch gar nicht schlimm. Hätte ich es doch am liebsten selbst umgetreten, weil es mich stets daran erinnert hat, dass wir alles tun, nur nicht bauen! So, da waren sie aber nun, die lieben kleinen Einmessungspfeiler für unser Haus *freu*. Es war also ENDLICH etwas passiert. Kaum zu glauben. Nach der Freude darüber, die sich dann langsam doch eingestellt hatte, war mein nächster Gedanke: „Was ist mit besagten Bagger für die Erdarbeiten?“ Mein Blick schweift dahin zurück, wo ich mein Auto geparkt hatte. Nämlich hinter einem eben angelieferten Bagger, der aber nicht bei unserem Grundstück steht. Fragen kostet nix, also ran an den Baggerfahrer und nachgefragt, zu welchem Grundstück er will. Die Antwort ist leider nicht die, die ich haben will. Also ist dieser Bagger leider nicht mein Bagger. Bevor ich mich aber ernüchtert abwenden kann, sagt mir der nette Herr, dass deren Firma hier aber noch drei weitere Baustellen im Auftrag hat und er gerne nachschaut, ob unsere Baustelle dabei ist. Und was soll ich sagen? Als ich plötzlich unseren Lageplan in seiner Hand gesehen habe, da habe ich mir echt ein zweites Loch in den Ar… (llerwertesten) gefreut. Das sollte dann aber tatsächlich noch nicht das Ende des Guten gewesen sein. Aber der Reihe nach. Die Mitteilung, dass mit einer anderen Baustelle begonnen wird, konnte mir dann auch nicht die Laune vermiesen, war ich doch froh, dass ich überhaupt durch Zufall auf den Tiefbauer gestossen bin und jetzt die Bestätigung hatte, dass der uns auf dem Schirm hat. Ob diese Woche oder nächste, darauf kam es doch nach der langen Warterei nun echt auch nicht mehr an. Nach einer gemeinsamen Wanderung über unsere zukünftige Baustelle und ein paar Fragen meinerseits zum Ablauf verwies er mich an seinen Chef. Und just wie es der Zufall eben so wollte, kam der eben auch fünf Minuten später. Naja und wenn er denn auch einmal da ist, mir entkommt er nicht :=)
Nun bin ich ja eine gesellige Type und rede gern (und wahrscheinlich auch oft zu viel). Ende vom Lied, der Chef entscheidet kurzerhand um. Es wird mit unserer Baustelle begonnen! Nun bin ich keine zwölf mehr, aber ein lautes Yippie Yay Yo Schweinebacke musste dann doch raus. Zu sagen, dass ich mich gefreut habe, wird dem vielleicht auch nicht wirklich gerecht. Als ich später am Abend mit Stefan noch mal durch das Wohngebiet gedüst bin, da hatten die doch tatsächlich schon mit baggern angefangen. Und heute sah es dann so aus:

Ich hatte Kaffee und Süßkram für die Jungs dabei und noch während ich da war, kam der Lkw mit der ersten Fuhre Sand. Der hat dann auch beim rangieren in unsere Stichstraße direkt mal das Straßenschild umgelegt. :=)

Nachdem der Sand dahin abgekippt wurde, wo einmal unsere Garage stehen soll – hat der Lkw direkt den nutzlosen Lehmboden wieder aufgeladen und mitgenommen.
Laut Plan wollen die Jungs am Freitag mit den Erdarbeiten durch sein. Wahrscheinlich brauchen wir noch zusätzlichen Mutterboden. Den können wir aber eventuell von einer anderen Baustelle bekommen, wo dieser nicht gebraucht wird. Das wäre natürlich praktisch. Vom Chef der Tiefbauer habe ich außerdem die Nummer des Bauleiters Herrn Marin bekommen. Auch so was, wo ich Herrn Beckers seit Ewigkeiten hinterher laufe. Wie kann es denn sein, dass man denjenigen, der einem das Haus bauen soll, nicht kennt? Habe heute dann auch mit ihm telefoniert und kommenden Montag haben wir dann die erste gemeinsame Baubesprechung. Ich bin gespannt! Endlich ist der Startschuss gefallen und bei einer kalkulierten Bauzeit von neun Monaten feiern wir dann vielleicht schon Weihnachten in unserem neuen Haus.



