Einen Tag habe ich gebraucht, um mich mit der neusten schlechten Nachricht abzufinden. Nämlich, dass wir definitiv nicht mehr in diesem Jahr mit dem Bau anfangen werden. Nachdem ich meine Erwartungen einer diesjährigen Rohbaufertigstellung auf wenigstens das Gießen der Bodenplatte bis Jahresende heruntergeschraubt hatte, war ich gestern dann trotzdem wieder massiv enttäuscht als dann die endgültige Absage auch dafür kam. Bei mir geht Herr Beckers schon nicht mehr ans Telefon, da es ihm offenbar zu unangenehm ist. Sich meinem Unverständnis und meiner Verärgerung auszusetzen, ist eben auch wirklich eine echte Zumutung. Da Stefan der wesentlich diplomatischere Teil von uns beiden ist, ist er somit auch der beliebtere Gesprächspartner.
Nachdem dann endlich in der letzten Woche die Unterlagen mit den Berechnungen für KfW 55 beim Statiker angekommen sind, hatte die Firma Beckers festgestellt, dass der in der Berechnung genutzte Poroton Stein mit 42,5 cm Stärke zu teuer für seine Kostenkalkulation ist (er hat mit einem 36,5 cm kalkuliert). Dass die Unterlagen bereits seit März!!! dort vorliegen und das erst jetzt auffällt, naja, da muss ich wohl nichts weiter dazu sagen. Nun ist es für das Erreichen der Effizienzklasse eigentlich egal welche Stärke der Poroton Stein hat, denn die Energieeffizienz lässt sich auch über andere Faktoren erreichen, wie etwa einer höherwertigen Bodenplattendämmung, zusätzlicher Dämmung in den Dachsparren oder aber auch einer Vierfachverglasung der Fenster (Panzerfahrzeug lässt grüßen). Nachdem nun der von uns beauftragte Energieberater auch nicht immer ganz leicht zu erreichen ist, habe ich dann schließlich die beiden Leutchen telekommunikativ miteinander in Verbindung gebracht. Nachdem dann nun alle Seiten ihr Wünsche vorgebracht hatten, Beckers den Kostenfaktor, wir keine gewollte zweischalige Bauweise mit Wärmedämmverbundsystem und der KfW-Mensch die notwenigerweise zu erreichende Energieffizienz 55, wurden die Berechnungen für alle zufriedenstellend angepasst und an den Statiker weitergereicht.
Nun liegt es vielleicht an mir, dass ich, nachdem monatelang NICHTS passiert ist, mir Hoffnungen gemacht habe, dass es damit jetzt endlich in die Puschen geht. Aber falsch gedacht! Gestern hieß es dann seitens Beckers, dass dieses Jahr nichts mehr gemacht wird. Ab 14. Dezember fahren nämlich die ganzen Osteuropäer, die ja heute die Standardbaubelegschaften stellen, über Weihnachten nach Hause. Was ich sehr gut verstehen kann und den Jungs auch echt gönne. Wenn sie dann Anfang Januar wiederkommen, müssen sie erst eine 14 tägige Quarantäne absitzen, bevor sie wieder loslegen dürfen. Natürlich immer vorausgesetzt, das Infektionsgeschehen lässt das auch so zu. Jetzt hat er als möglichen Start des Bauvorhabens dann mal den 18 oder 25 Januar 2021 in den Raum gestellt. Aber nachdem auf alle seine bisherigen vagen Aussagen kein Verlass gewesen ist, glaube ich das erst, wenn der Bagger da steht und loslegt. Da es in der Baubranche schon seit mehreren Jahren aufgrund des Baubooms schwierig ist in Eigenregie ohne guten Baupartner die ganzen Gewerke zeitnah unter Dach und Fach zu bringen, hatten wir uns deshalb zur Beauftragung eines solchen entschieden. Das und die Empfehlung von Bekannten hatte schließlich dazu geführt, dass wir die Firma Beckers genommen hatten. Bisher bereue ich das auf ganzer Linie! Von meiner Seite gibt es hier absolut keine Vertrauensbasis mehr. Dazu wurden wir zu oft vertröstet, hingehalten und schlicht verarscht. Aber ich will mich da jetzt auch nicht weiter drüber auslassen, denn Vertrag ist Vertrag und da müssen wir jetzt durch. Bleibt die Hoffnung, dass das ausführende Bauunternehmen und der Bauleiter fähige Leute sind. Die Hoffnung stirbt schließlich immer zuletzt!
Das soll es dann auch fürs erste gewesen sein. Trotz alldem ein schönes Adventswochenende. Kommt gut durch die Weihnachtszeit und ins neue Jahr! Und vor allem, bleibt gesund!!!